Was zum Hühnchen ist … Floorball?

Du fragst dich, was das überhaupt für ein Sport ist, dieses Floorball? Das können wir dir ganz genau beantworten! Auch wenn wir den Lochball nicht erfunden haben, wissen wir, was wir tun und warum. Meistens jedenfalls.

Was braucht es zum Floorballspielen?

Floorball ist ein Teamsport, das heißt zuallererst braucht es mehrere Leute. Je nach Spielvariante sind das mindestens 3, 4 oder 5 pro Team, meist plus Goalie. Als nächstes braucht es eine Bande (oder etwas Ähnliches), um das Spielfeld zu begrenzen. Und dann natürlich Bälle.

Ein Floorball ist ein leichter, hohler Plastikball mit 26 Löchern (deshalb nennen wir ihn manchmal auch „Lochball“). Die meisten Floorbälle sind weiß, aber es gibt sie auch in vielen bunten Farben, zum Beispiel gelb-schwarz:

Gelb-schwarze Floorbälle in einem Karton
Floorbälle in den Broilers-Vereinsfarben

Wahrscheinlich hast du so etwas schon mal im Schulsport gesehen. Vielleicht hast du auch bereits den dazu passenden Schläger in der Hand gehabt. Ein Floorballschläger (oder „Stock“) hat einen etwa 1 m langen Schaft mit Griffband und unten eine Schaufel („Kelle“ oder „Blatt“), mit der der Ball gespielt wird.

3 Floorballschläger mit Tor und Bällen auf türkisfarbenem Spielfeldboden
Foto: Special Olympics/Luef – Public Domain

Nun fehlt nur noch eins: die Tore. In der Variante ohne Torhüter spielen wir mit kleinen Toren (90 x 60 cm). Die großen Tore (160 x 115 cm) bewacht ein Goalie. Anders als zum Beispiel beim Feldhockey hat dieser keinen Schläger, dafür aber sehr wohl eine Schutzausrüstung mit Helm, Brustpanzer, Knieschonern und ggf. Handschuhen.

Spielbereiter Floorball-Torwart
So sieht ein voll ausgerüsteter Floorball-Torhüter aus.

Mehr braucht es nicht. Außer natürlich Freude am Spiel!

Wie spielt man Floorball?

Laufen, Passen, Schießen, Blocken: Das sind die wichtigsten Aktivitäten beim Floorball. Der Ball selbst läuft dabei meist auf dem Boden – daher der Name der Sportart. Er darf und wird auch angehoben, was besonders für Torschüsse gilt.

Ball

Grundsätzlich spielen wir den Ball mit der Schlägerkelle. Es gibt keine Regeln, wie lange man den Ball kontrollieren darf, lediglich die Torhüter sollen ihn nicht länger als ein paar Sekunden in der Hand halten. Passen und Spielen des Balls mit den Füßen ist erlaubt, ebenso wie das Stoppen mit dem übrigen Körper – außer mit den Armen, Händen oder dem Kopf (Torwärte ausgenommen). Ein Tor darf allerdings nur mit dem Schläger erzielt werden.

Stock

Die Grundregeln für das Spiel mit dem Stock sind folgende:

  • Du darfst den Ball damit nicht über Kniehöhe spielen.
  • Deine untere Griffhand darf nur bis zu einer bestimmten Markierung den Schaft berühren.
  • Du darfst mit dem Schläger nur den Ball treffen, nicht den Gegenspieler oder dessen Stock.
  • Ebenso verboten ist es, Schläger von anderen zu greifen oder zu blockieren.

Körper

Floorball ist eine eher kontaktarme Sportart, aber keine körperlose. Wir setzen unseren Körper ein, um …

  • den Ball vom Gegner abzuschirmen
  • uns im Zweikampf zu behaupten
  • den Gegner abzudrängen und unter Druck zu setzen
  • Schüsse zu blocken

Das alles darf jedoch nicht durch Stöße oder Tritte gegen die beteiligten Akteure geschehen. Auch das Sperren eines Laufwegs abseits vom Ball, das Schubsen gegen die Bande, das Beinstellen und das Einsetzen der Arme ist verboten. Ein Kontakt Schulter an Schulter bzw. Hüfte an Hüfte ist hingegen erlaubt.

Taktik

Je nachdem, welche Variante wir spielen, sieht unsere Taktik etwas anders aus. In der Kleinfeld-Variante mit drei Feldspieler:innen bilden wir möglichst ein Dreieck. Dieses soll im Spiel rotieren, wir sind also in Bewegung und tauschen die Positionen. Wenn es uns gelingt, die richtigen Räume auf dem Spielfeld zu öffnen und dorthin zu passen, kommen wir zu guten Torchancen. Das gilt beim Großfeld genauso. Hier sind es jedoch fünf Feldspieler:innen, deren Positionen stärker zugeordnet und oft als „Würfel“ mit einem sogenannten Center verteilt sind. In der Regel laufen und passen wir dabei deutlich mehr, um zum Torerfolg zu kommen. In der Kleintor-Variante mit vier Spieler:innen gibt es üblicherweise eine Rautenaufstellung, bei der eine Person das Tor bewacht.

Unser Motto lautet „Flach spielen, hoch gewinnen“. Das klappt nicht immer – manchmal ist es auch andersherum. Und manchmal verlieren wir auch.

Warum ist Floorball als Jugendsportart so beliebt?

Floorball wird oft und gern an Schulen oder in Jugendvereinen gespielt. Das hat vor allem drei Gründe:

  1. Floorball ist leicht zu spielen und schnell zu erlernen. Jede Person, die laufen, sehen und einen Schläger halten kann, kann im Grunde auch Floorball spielen. Wer damit anfängt, wird oft schon nach kurzer Zeit besser und kann erste Erfolge erleben.
  2. Floorball ist eine integrative Sportart. Egal welches Geschlecht, welches Alter und welche Körperstatur – beim Floorball kommen verschiedenste Menschen zusammen. Die Fähigkeiten können dabei ganz individuell verteilt sein. Das Wichtigste sind Freude am Spiel und Teamgeist.
  3. Beim Floorball gibt es weniger Verletzungen. Anders als etwa beim Hockey oder beim Fußball sind Bälle und Schläger beim Floorball sehr leicht. Normalerweise gibt es höchstens den ein oder anderen blauen Fleck. Um die Augen zu schützen, tragen insbesondere Jugendspieler:innen eine Brille. Bänderverletzungen und ähnliche Blessuren kommen auch im Floorball vor, sind jedoch eher selten.

Dieselben Gründe sprechen dafür, auch im Erwachsenenalter Floorball zu spielen oder damit anzufangen. Vielleicht ist der Sport ja auch was für dich?

Wenn du uns und unseren Sport kennenlernen möchtest, komm zu unserem Training oder zum nächsten Spiel!

Teamfoto Kleinfeld Herren 25. Mai 2024